Was studiert geschichte?

Das Studium der Geschichte befasst sich mit der Erforschung, Analyse und Interpretation der Vergangenheit der Menschheit. Es umfasst eine breite Palette von Themen und Epochen, von der Antike bis zur Gegenwart, und untersucht, wie vergangene Ereignisse, Gesellschaften, Kulturen, Ideen, Institutionen und Prozesse das heutige Leben beeinflussen. Hier ist eine Übersicht darüber, was im Fach Geschichte typischerweise studiert wird:

1. Epochen der Geschichte

  • Antike: Untersuchung der Geschichte der alten Zivilisationen wie der Griechen, Römer, Ägypter und Mesopotamier. Wichtige Themen sind die politische Geschichte, Kultur, Religion und Philosophie.
  • Mittelalter: Erforschung der europäischen Geschichte von etwa 500 bis 1500 n. Chr., einschließlich der Feudalgesellschaft, der Kreuzzüge, der Kirche, des Rittertums und der mittelalterlichen Städte.
  • Frühe Neuzeit: Studium der Geschichte von etwa 1500 bis 1800 n. Chr., einschließlich der Renaissance, Reformation, Entdeckungsreisen, Absolutismus und der Aufklärung.
  • Neuzeit: Untersuchung der Geschichte ab dem 19. Jahrhundert, einschließlich der Industrialisierung, der Französischen Revolution, des Kolonialismus, der Weltkriege und des Kalten Krieges.
  • Zeitgeschichte: Fokus auf das 20. und 21. Jahrhundert, einschließlich des Zweiten Weltkriegs, der Nachkriegszeit, der europäischen Integration, Globalisierung und aktueller politischer Entwicklungen.

2. Regionen und Kulturen

  • Europäische Geschichte: Inklusive der Entwicklung politischer Systeme, sozialer Strukturen, Kriege, Revolutionen und kultureller Entwicklungen in Europa.
  • Geschichte Asiens: Untersuchung der Geschichte von Zivilisationen wie China, Indien, Japan und dem Nahen Osten, einschließlich ihrer politischen, sozialen und religiösen Entwicklungen.
  • Geschichte Amerikas: Erforschung der Geschichte Nord- und Südamerikas, einschließlich der indigenen Kulturen, Kolonialisierung, Unabhängigkeitsbewegungen und moderner Entwicklungen.
  • Afrikanische Geschichte: Studium der Geschichte des afrikanischen Kontinents, einschließlich präkolonialer Königreiche, Kolonialismus, Dekolonisation und zeitgenössischer Herausforderungen.
  • Globalgeschichte: Betrachtung der Geschichte aus einer globalen Perspektive, Untersuchung transnationaler Phänomene wie Kolonialismus, Handelsnetzwerke, Migration und kultureller Austausch.

3. Thematische Schwerpunkte

  • Politische Geschichte: Untersuchung der Entwicklung politischer Systeme, Machtstrukturen, Kriege, Revolutionen und Staatsbildungen.
  • Sozialgeschichte: Analyse der gesellschaftlichen Strukturen und Veränderungen, einschließlich Klassen, Geschlechterrollen, Familienstrukturen und Alltagsleben.
  • Wirtschaftsgeschichte: Erforschung wirtschaftlicher Entwicklungen, Handelsbeziehungen, Industrialisierung, Finanzkrisen und der Entstehung globaler Wirtschaftssysteme.
  • Kulturgeschichte: Studium der kulturellen Ausdrucksformen, wie Kunst, Literatur, Religion, Wissenschaft und Philosophie, sowie ihrer Rolle in der Gesellschaft.
  • Ideengeschichte: Untersuchung der Entwicklung und Verbreitung von Ideen, Ideologien und Weltanschauungen, wie Humanismus, Liberalismus, Sozialismus, Nationalismus und Imperialismus.
  • Religionsgeschichte: Erforschung der Rolle von Religionen in verschiedenen Kulturen und Epochen, einschließlich ihrer sozialen, politischen und kulturellen Auswirkungen.

4. Methoden der Geschichtswissenschaft

  • Quellenkritik: Erlernen der Techniken zur Analyse und Interpretation historischer Quellen, einschließlich Schriftquellen, Artefakten, Bildquellen und mündlicher Überlieferungen.
  • Historiographie: Studium der Entwicklung und Methoden der Geschichtsschreibung selbst, wie sich die Perspektiven und Methoden der Historiker im Laufe der Zeit verändert haben.
  • Interdisziplinäre Ansätze: Verknüpfung der Geschichtswissenschaft mit anderen Disziplinen wie Archäologie, Ethnologie, Soziologie, Politikwissenschaft und Wirtschaftswissenschaft.
  • Theorien und Modelle: Anwendung theoretischer Ansätze und Modelle zur Erklärung historischer Prozesse, wie Marxismus, Strukturalismus, Postkolonialismus oder Geschlechtergeschichte.

5. Praktische Aspekte des Geschichtsstudiums

  • Archive und Bibliotheken: Arbeit mit historischen Quellen in Archiven, Bibliotheken und digitalen Datenbanken, um Originaldokumente zu analysieren.
  • Exkursionen: Studienreisen und Exkursionen zu historischen Stätten, Museen und Gedenkstätten, um das theoretische Wissen durch praktische Erfahrungen zu ergänzen.
  • Projektarbeit und Forschung: Durchführung eigenständiger Forschungsprojekte, oft im Rahmen von Hausarbeiten, Bachelor- oder Masterarbeiten.
  • Berufsfelder: Das Geschichtsstudium bereitet auf verschiedene Berufsfelder vor, darunter Bildung (Lehramt), Forschung, Journalismus, Verlagswesen, Kulturmanagement, Museumsarbeit und Archivwesen.

6. Abschlussarbeit

  • Bachelorarbeit: Am Ende des Bachelorstudiums verfassen Studierende eine wissenschaftliche Arbeit zu einem selbst gewählten historischen Thema, in der sie ihre erlernten Methoden anwenden.
  • Masterarbeit: Im Masterstudium vertiefen die Studierenden ihr Wissen und schreiben eine ausführlichere und komplexere wissenschaftliche Arbeit, oft mit einem spezifischen Forschungsschwerpunkt.

Fazit

Das Geschichtsstudium bietet eine umfassende Ausbildung in der Analyse und Interpretation der Vergangenheit, die darauf abzielt, das Verständnis für die Gegenwart zu vertiefen. Es vermittelt Fähigkeiten wie kritisches Denken, Analyse komplexer Zusammenhänge und die Fähigkeit, überzeugend zu argumentieren, die in vielen beruflichen Bereichen wertvoll sind.